Agility
Den meisten Irish Terriern macht diese Form des „Geräteturnens“ sehr viel Spaß und sie sind aufgrund ihres Körperbaus, der damit verbundenen Geschicklichkeit und Beweglichkeit sowie dem vergleichsweise gesunden Größen- und Gewichtverhältnisses prinzipiell gut für Agility geeignet.
Allerdings ist der Körperbau ja nur ein Teil der Vorraussetzungen, die ein Hund für diese Sportart mitbringen sollte und der Mensch – merkwürdigerweise gerade in diesem „Sport“ oftmals selbst eher unsportlich - neigt hier leider mittlerweile zu Übertreibungen im Sinne von „höher, schneller, weiter“. Abgesehen davon, dass man heutzutage weiß, dass die Hunde auf diese Art auch erhebliche Schäden an Gelenken und Bändern davontragen können, ist diese Form des „Hoch-Pushens“ beim Irish Terrier glücklicherweise nicht so einfach, wenn nicht sogar unmöglich.
Möchte man also aus unerklärlichen Gründen in der „Oberliga“ des Agility mitspielen, sollte man sich dafür eher einen der Ferraris dieser Hundesportart anschaffen wie beispielsweise einen Border Collie, ein Irish lässt sich selten in dieser Geschwindigkeit und Präzision durch einen Geräteparcour jagen – vor allem dann nicht, wenn Herrchen oder Frauchen es nicht gleichtun….
Die Grundvorrausetzung für den Irish Terrier ist auch hier: gemeinsames Tun und Spaß! Siehe hierzu auch das Kapitel „Unterordnung“!! Das heißt natürlich nicht, dass man nicht auch mit einem Irish Terrier mal irgendwo auf dem Siegertreppchen landen kann, die Vorbereitung ist aber eine andere: ist es einem Border Collie beispielsweise relativ gleichgültig, über welches Gerät er nun hinwegstürmt – Hauptsache ein Gerät! – haben die meisten Irish im Agility Lieblingsgeräte, die mitunter im vorgegebenen Parcour klar bevorzugt werden, andere – weniger „schöne“ aus Sicht des Hundes – werden dafür auch schon mal „übersehen“. Hier gilt es für den Besitzer: Nerven und Contenance zu bewahren und dem Hund mit Ruhe und Geduld klar machen, dass auch zuvor „unschöne“ Geräte einen gewissen Reiz haben können.
Gleichzeitig sollte der Irish Terrier bei seinen Lieblingsgeräten über ein gewisses Maß an Impulskontrolle verfügen, da er ansonsten dazu neigt, diese Geräte recht hektisch und damit manchmal „unsauber“ anzugehen.
Die beste Vorrausetzung beim Agility ist auch hier eine gute Beziehung zwischen Hund und Halter und Spaß an der gemeinsamen Sache; übertriebener Ehrgeiz, Verbissenheit und unbedingter Siegeswille führt beim Irish eher zu Verweigerung, was hier oftmals so aussieht, dass er die Geräte in für ihn genehmer Reihenfolge und Begehungsart bewältigt, als wolle er seinem Halter sagen: „Schau her, ich kann`s! Aber ich mache es so, wie ich will…!!!“
Wem hier der Humor abhanden kommt und unbedingt „echtes, schnelles, sauberes“ Agility machen möchte, sollte sich entweder einen anderen Hund zulegen oder seinen Trainingsansatz mit dem Irish noch mal überdenken!